Warum hypotonische Sportgetränke dich besser hydrieren als isotonische

Ein ideales Sportgetränk liefert möglichst rasch Flüssigkeit und Kohlenhydrate zur Unterstützung deiner sportlichen Performance. 

Bis in die 1970er und 1980er Jahre galten isotonische Getränke als ideal für den Sport. „Isotonisch“ wurde und wird entsprechend oft in der Werbung genutzt. Was aber genau ist ein isotonisches Getränk? Und sind isotonische Sportgetränke tatsächlich die beste Lösung für deinen Sport?

Die Begriffe „isotonisch“ und „hypotonisch“ stammen aus der Biologie. In den menschlichen Zellen wie auch im Blut schwimmen diverse Stoffe umher (wie z. B. der Blutzucker). Die Anzahl dieser Stoffteilchen wird von der Osmolalität (Stoffmengenkonzentration) beschrieben. Weist nun ein Sportgetränk die gleiche Anzahl an Teilchen wie das Blut auf, dann nennt man es isotonisch („iso“ bedeutet gleich). Befinden sich weniger Stoffe im Sportgetränk als im Blut, dann nennt man es hypotonisch („hypo“ bedeutet unter). Die Begriffe isotonisch oder hypotonisch beschreiben somit das Verhältnis der Konzentration an Stoffteilchen zweier benachbarter Flüssigkeiten.

Isotonische Getränke, so sagte man, sollen im Dünndarm schneller als andere Getränke aufgenommen werden und damit rascher ins Blut gelangen. Die Muskeln würden daher früher mit Wasser und Kohlenhydraten versorgt.

Doch werden isotonische Sportgetränke wirklich rascher aufgenommen?

Die Aufnahmegeschwindigkeit von Getränken wurde in vielen Studien gemessen und schon 1999 kamen sie zu dem Schluss, dass hypotonische Getränke eine raschere Wasseraufnahme im Dünndarm bewirken als isotonische Getränke. Genauer: Ein hypotonisches Sportgetränk hat sowohl bei Ausdauerbelastung als auch bei kurzen Belastungen eine kürzere Magenverweildauer und wird im Dünndarm schneller aufgenommen als ein isotonisches Getränk.

Somit sind nicht isotonische, sondern hypotonische Getränke ideal für den Sport. Leicht hypotone Getränke mit geringem Kohlenhydratanteil, zeigen außerdem auch eine bessere Magenverträglichkeit.

Generell ist richtiges Trinken mitentscheidend für deine sportliche Leistungsfähigkeit. Wassermangel vermindert neben deinen rein körperlichen auch deine koordinativen Fähigkeiten, deine Konzentration und dein taktisches Vermögen. Denn Koordination und Taktik werden von deinem Gehirn gesteuert. Da es das wasserreichste Organ in deinem Körper ist, ist es besonders empfindlich gegenüber einem - auch temporäreren - Wassermangel. Die Folgen eines Wasserdefizits sind schnell „erfahrbar“. Schon bei Wasserverlusten von 2% bis 3 % deines Körpergewichtes (bei einem Gewicht von 70 Kilo entspricht das knapp zwei Litern) sinkt deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Konzentration lässt nach und dein Gehirn läuft auf Sparflamme. Mehr Informationen zum richtigen Trinken findest du auch in unserem Blog Richtig Trinken beim Sport

*Achtung: Verwechsle hypotonisch nicht mit hypertonisch! Bei hypertonen Getränken ist die Teilchenkonzentration höher als jene im Blut. Daher eignen sie sich nicht als Sportgetränke. Dazu zählen z. B. Fruchtsäfte, Soft- oder Energy-Drinks. Sie sind oft die Ursache für Übelkeit oder Durchfall beim Sport. Zudem müssen sie im Darm erst mit körpereigenem Wasser verdünnt werden, damit sie in die Blutbahn aufgenommen werden können. Das kann bei einem schweißbedingten Wasserdefizit während des Sports zu einer weiteren, temporären Wasserunterversorgung in den Muskeln führen. 

Autor: Alexander Eisenbach

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